Der Einfluss von Guarmehl auf die endogene Stickstoffausscheidung bei Ratten, bestimmt mit Hilfe der N-Tracer-Technik.
1984
Harmuth Hoene A.E. | Mueller H.
DEUTSCH: Acht jungen Ratten (90 bis 100g Koerpergewicht) wurde eine orale Dosis von 75mg 15-N-Glycin verabreicht. Bei den vier Ratten, die eine Guarmehldiaet (8%ig) erhielten, wurde gegenueber der Kontrollgruppe eine signifikante Verringerung der scheinbaren Proteinverdaulichkeit und der N-Bilanz festgestellt. Nach einem anfaenglichen steilen Anstieg verlief die 15-N-Elimination in Kot und Urin vom 2. bis 8. Tag nach der 15-N-Glycin-Applikation exponentiell in mindestens zwei Phasen mit steigender Halbwertszeit. Aus den experimentell ermittelten Tageswerten des 15-N-Atom-%-Ueberschusses in Urin und Kot wurde der Anteil des endogenen Stickstoffs im gesamten Kotstickstoff berechnet. Durch Guarmehlzusatz erhoehte sich der Anteil des endogenen Kotstickstoffs von 51% (Kontrollgruppe) auf 73%, was einem Anstieg von 10mgN/Tag auf 32mgN/Tag entspricht. Diese Differenz von 22mgN/Tag ist vergleichbar mit dem um 24mg/Tag erhoehten N-Verlust im Kot der Tiere in der Guarmehlgruppe. Demnach sind die durch Guarmehl verursachten erhoehten N-Verluste fast ausschliesslich durch eine vermehrte endogene N-Sekretion und nicht durch unverdautes Nahrungsprotein bedingt. Der Anteil des aus Darmbakterien stammenden Kot-N wurde bestimmt (2,6-Diamino-pimelinsaeure-Analyse): Er betrug 19,8% (Kontrollgruppe) bzw. 30,1% (Guarmehlgruppe) des Gesamt-Kot-N bzw. 39,4% (Kontrollgruppe) und 44,4% (Guarmehlgruppe) des endogenen Kot-N. Folgerung ist, dass die erhoehte Ballaststoffzufuhr auch eine vermehrte Ausscheidung an endogenem Stickstoff in Form von N-haltigen Sekreten und Epithelzellen des Magen-Darm-Traktes bewirkt hat.
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