Leitfaden zum Q-Fieber Baden-Württemberg
2017
Sting, R. | Stalb, S. | Fischer, S. | Henning, Klaus | Kuhn, R. | Axt, H. | Bürstel, D. | Benesch, C. | Hölzle, L. E.
German. Q-Fieber ist eine Zoonose, das bedeutet eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Coxiella (C.) burnetii hervorgerufen wird. Beim Tier, insbesondere bei kleinen Wiederkäuern (Schaf, Ziege), verläuft die Infektion meist symptomlos, kann aber auch mit Spätaborten und Geburten lebensschwacher Lämmer einhergehen. Infizierte Tiere scheiden während des Geburtsvorgangs große Mengen des Erregers vor allem über das Lochialsekret und Nachgeburten aus. Eine Ausscheidung erfolgt u.a. auch über die Milch, Urin und Kot. C. burnetii können durch die Bildung von Dauerformen mehrere Jahre in der Umwelt überleben. Als Hauptinfektionsweg für den Menschen gilt das Einatmen von Coxiellen-haltigen Stäuben und Tröpfchen (Aerosolen), wobei Humaninfektionen am häufigsten auf direkten oder indirekten Kontakt mit kleinen Wiederkäuern zurückzuführen sind. In Baden-Württemberg kommt es immer wieder zu Q-Fieberinfektionen beim Menschen, im Jahr 2014 infizierten sich über 250 Personen bei dem bisher größten QFieberausbruch. Dieser Leitfaden richtet sich an Human- und Tiermediziner zur gemeinsamen Bekämpfung des Q-Fiebers. Das wichtigste Ziel ist es, humane Q-Fieberinfektionen zu vermeiden, indem die Erregerausscheidung und -verbreitung durch infizierte Tiere reduziert wird. Dieser Leitfaden empfiehlt erfahrungsbasierte und verhältnismäßige Maßnahmen für kleine Wiederkäuer (Schaf, Ziege) zu folgenden Punkten: 1. Prävention von Q-Fieber (Prophylaxe) 2. Management einer Herde bei einem Q-Fieberausbruch (Notfallplan) 3. Management nach einem Q-Fieberausbruch (Rehabilitation) Abhängig von der Haltung der Tiere und der sich daraus ergebenden Expositionsgefahr für den Menschen werden entsprechende Maßnahmen empfohlen. Für einen nachhaltigen Schutz der Tiere vor Q-Fieberinfektionen wird ein Impfschutz empfohlen. Auf die Maßnahmen zum Schutz gegen Q-Fieber, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit der Bekanntmachung von „Empfehlungen des BMEL für hygienische Anforderungen an das Halten von Wiederkäuern“ veröffentlich hat (BMEL, 2014), wird hingewiesen.
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