Die Diversität des monophasischen Salmonella enterica serovar 4,[5],12:b
2013
Toboldt, A. | Tietze, E. | Helmuth, R. | Malorny, B.
German. Salmonella enterica Serovar 4,[5],12:b:- ist ein monophasisches Serovar, dem die zweite HPhase fehlt (H2-Antigen). In Deutschland wird das Serovar sporadisch isoliert, vornehmlich von Geflügel, Pilzen, Gewürzen, Reptilien, Fisch, aber auch von durchfallerkrankten Menschen. Für eingehende Untersuchung der genetischen und klonalen Struktur dieses Serovars wurde eine Auswahl von 67 epidemiologisch unabhängigen S. enterica Serovar 4,[5],12:b:- Stämmen getroffen, die im Zeitraum von 2000 bis 2011 in Deutschland isoliert wurden. Für die Typisierung dieser Stämme wurden verschiedene phänotypische und genotypische Methoden angewendet, unter anderem die Pulsfeldgelelektrophorese (PFGE), Multilocus-Sequenztypisierung (MLST) und ein DNA-Microarray, zur Ermittlung des Pathogenitätsgen-Repertoire (102 Marker). Die Ergebnisse der Untersuchungen ergaben eine hohe genetische Diversität innerhalb des Serovars. Es wurden 52 XbaI- Pulsfeldmuster, 12 verschiedene Multilocus-Sequenztypen und 19 verschiedene Pathogenitätsarraytypen identifiziert, die sich in sechs unverwandte Gruppen unterteilen lassen. In allen Gruppen sind Isolate verschiedenster Herkunft vorhanden. Vom Menschen isolierte Stämme sind in fünf der sechs Gruppen zu finden. Anhand der MLST-Daten wurde eine genetische Verwandtschaft zu anderen Serovaren mit ähnlichen Seroformeln überprüft. Die Sequenztypen zweier S. enterica Serovar 4,[5],12:b:- Stämme (ST88 bzw. ST1583) waren identisch bzw. sehr ähnlich zu MLST Mustern, die typischerweise mit. S. enterica Serovar Paratyphi B dT+ (ST88) oder S. enterica Serovar Abony (ST273 und ST442) assoziiert sind. S. enterica Serovar 4,[5],12:b:- ist polyphyletisch, was bedeutet, dass dieses Serovar keine einheitliche Abstammungsgemeinschaft mit einem gemeinsamen Vorfahren bildet. Aus der vergleichenden Charakterisierung von klinischen Isolaten und solchen nichthumanen Ursprungs kann zusammenfassend gefolgert werden, dass Infektionen des Menschen mit S. enterica Serovar 4,[5],12:b:- nur sporadisch vorkommen und dass kein bestimmtes Reservoir und auch kein einheitlicher Infektionsquellen-Typ für dieses Serovar erkennbar ist.
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Bibliographic information
Publisher ZIEL-TUM-Akademie, Freising
This bibliographic record has been provided by German Federal Institute for Risk Assessment