Bestimmung des geografischen Ursprungs von Weinen mittels Multikomponentenanalyse und multivariater Statistik
2003
Klimmek,A.
German. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Zuordnung von Weinproben in ihre Herkunftsländer.Die Konzentrationen der einzelnen Inhaltsstoffe im Wein variieren in Abhängigkeit von dergeografischen Lage der Weinanbaugebiete. Deshalb werden eine Vielzahl von chemischenKomponenten analysiert, deren Beitrag zur Fragestellung der geografischen Herkunft untersuchtwird. Die komplexen Muster der chemischen Parameter werden zur Klassifikation derWeine nach ihren Ländern mit den Verfahren der multivariaten Datenanalyse, speziell derDiskriminanzanalyse, interpretiert.Für die Studien werden Handelsproben aus Osteuropa und Übersee eingesetzt, so dass insgesamtzwei Datensätze bestehend aus ca. 135 Weinen und 63 bzw. 66 Analysenparametern zurVerfügung stehen. Aus dem Bereich der Stabilisotopenanalytik werden Methoden zur 18O -und 13C - Bestimmung im Weinwasser bzw. im Ethanol entwickelt. Die Seltenen Erdmetallewerden als Vertreter der Spurenelemente im Wein analysiert.Bei den Überseeweinen können anhand verschiedener Trennmodelle 97 - 99 % aller Probenihren jeweiligen Herkunftsländer Argentinien, Australien, Chile, Kalifornien und Südafrikakorrekt zugeordnet werden. Dabei wird der Ausgangsdatensatz zuerst auf 36 und in der zweitenStufe auf 13 Parameter reduziert, die signifikant zur Trennung der Weine beitragen. DieKlassifikationsmodelle können mit unabhängigen Testweinen, deren Parameter nicht in dieAufstellung der Diskriminanzmodelle einfließen, mit Ergebnissen von 93 - 98 % bestätigtwerden.Die Klassifikationsresultate der Osteuropaweine sind mit Raten von 89 - 96 % in die HerkunftsländerBulgarien, Rumänien, Ungarn, Moldawien und Mazedonien leicht vermindertgegenüber den Überseeweinen. Die erfolgreichsten Trennmodelle basieren auf 12 bzw. 15Variablen. Im Unterschied zu dem vollständig analysierten Datensatz der Überseeweine, enthältder osteuropäische Datensatz einige Leerstellen, so dass die Eingangsinformation zurBerechnung der Trennmodelle niedriger ist. Dennoch ist eine Tendenz zur Klassifikation derOsteuropaweine klar zu erkennen.Sowohl bei dem Datensatz der Überseeweine als auch bei dem der Osteuropaweine erweisensich die Stabilisotopenverhältnisse des Deuteriums aus dem Ethanol bzw. des Sauerstoffs ausdem Weinwasser als die wichtigsten Trennfaktoren. Zusammen mit den Mineralstoffen undeinigen Variablen, die in der Überwachung routinemäßig analysiert werden, bilden sie dieerfolgreichsten Klassifikationsmodelle. Am Beispiel der Überseeweine zeigt sich die Variabilitätder aufgestellten Trennmodelle, da die Isotopenverhältnisse des Deuteriums durch dasdes Sauerstoffs ersetzt werden können.
Show more [+] Less [-]Bibliographic information
Publisher Fakultät III - Prozesswissenschaften der Technischen Universität Berlin
This bibliographic record has been provided by German Federal Institute for Risk Assessment