Konventionelle und organische Lebensmittelzusatzstoffe und mögliche Einflüsse auf die Gesundheit
2006
Syrový, Ing. Vít
Lebensmittelzusatzstoffe sind schon seit Jahren ein vieldiskutiertes Thema. Für die Verarbeitung konventioneller Lebensmittel darf man mehr als 310 Zusatzstoffe benützen. Zwischen einzelnen Stoffen gibt es sehr grosse Unterschiede, und das nicht nur in der chemischen Struktur, sondern auch in ihrer Gesundheitswirkung. Zu den Zusatzstoffen gehören zwar Naturstoffe (z.B. Vitamine), aber auch chemisch synthetisierte Verbindungen (z.B. synthetische Farbstoffe, Konservierungsmittel usw.).Wer sich mit Naturgesetzen beschäftigt, ist nicht überrascht, dass zwischen der Wirkung von Stoffen aus der Natur und von Menschen hergestellten künstlichen Verbindungen, ein unermesslicher Unterschied merkbar ist. Deshalb ist hervorzuheben, dass es nicht ausreicht, nur die Verwendung synthetischer Landwirtschaftschemikalien zu verhindern, sondern es ist auch notwendig, die Verarbeitungsmethoden in der Lebensmittelindustrie zu hinterfragen. In der Lebensmittel-industrie können wir sehr oft dieselben Verbindungen finden, wie z. B. Kunstdüngemittel, die in der konventionellen Landwirtschaft verwendet werden. Zu den Enderzeugnissen der Lebensmittelindustrie wird eine beträchtliche Menge von Phosphaten, Nitraten und anderen Chemikalien zugefügt. In den Veröffentlichungen über biologische Landwirtschaft sind ungünstige Nachwirkungen beschrieben, welche aus der übermäßigen Verwendung von Kunstdüngemitteln und anderer unnatürlicher Verbindungen hervorgeht. In diesen Fällen spricht man über gesundheits- bedrohenden Kontaminanten, also über Verschmutzungsstoffe, welche ungewollt in unsere Lebensmittelkette kommen. In der Lebensmittelindustrie gibt man manchmal ganz absichtlich gleiche Verbindungen zu den Enderzeugnissen dazu. Von Kontaminanten unterscheiden sie sich aber nur in einer Hinsicht: im Vergleich zu den Lebensraumkontaminanten müssen offizielle Zusatzstoffe auf der Endproduktverpackung angegeben werden. Manche von diesen Stoffen gehören sogar zu den Giften - als Beispiel können wir Nitrite erwähnen, welche im Nitritpökelsalz zur Konservierung und Farbstabilisation der konventionellen Wurstwaren verwendet werden. Aus diesen Gründen darf man bei der biologischen Lebensmittelproduktion synthetische bzw. schädliche Zusatzstoffe nicht benützen, sondern nur natürliche, welche bei normalen Konsumenten keine offensichtlichen Nebenwirkungen haben. Auch die Anzahl der erlaubten Zusatzstoffe ist viel niedriger: nach der Verordnung EWG Nr.: 2092/91 darf man bei Bioprodukten nur 36 Zusatzstoffe benützen, was fast 9x weniger ist, als bei der konventionellen Lebensmittelverarbeitung. Außerdem hat man bei den in Bioprodukten erlaubten Zusatzstoffen (nach Beurteilungssystem von 1 = günstige Wirkung, bis 5 = ungünstiger Einfluss) wesentlich niedrigere Durchschnittswerte - 2,5 bio gegen 3,4 in den konventionellen Lebensmitteln - registriert. Auch auf Grund der Reduktion von Zusatzstoffmengen und des Verbotes von ungünstigen Zusatzstoffen bei Nahrungsmittel, was naturgemäß eine entscheidende Wirkung auf die menschliche Gesundheit hat, gewinnen biologisch erzeugte Lebensmittel stark an Bedeutung.
Show more [+] Less [-]AGROVOC Keywords
Bibliographic information
This bibliographic record has been provided by International Centre for Research in Organic Food Systems