Detektion von phytopathogenen Pilzen an ausgewählten Arzneipflanzen
2023
Kreth, Lana-Sophie | Götz, Monika
Trotz steigender Nachfrage stagniert der Arzneipflanzenanbau in Deutschland seit Jahren. Derzeit wird der steigende Bedarf zu ca. 85-90 % aus Importen gedeckt (Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., 2014). Ein Grund für den begrenzten Anbau stellen pilzliche Pathogene dar, die zu massiven Ernteausfällen führen können. Ein breites Screening auf aktuell auftretende pilzliche Pathogene wurde an Johanniskraut (Hypericum perforatum), Anis (Pimpinella anisum), Kümmel (Carum carvi), Koriander (Coriandrum sativum) und Fenchel (Foeniculum vulgare) über vier Jahre (2020-2023) durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf H. perforatum und P. anisum lag. Untersucht wurden symptomatische und asymptomatische Pflanzenproben sowie Saatgutchargen der genannten Kulturen. Um Pilze aus dem Material zu isolieren, wurde die Oberfläche des Materials desinfiziert und auf ein Nährmedium übertragen. Diese kulturabhänge Methode ist jedoch nicht für den Nachweis aller Pilze geeignet. So können z. B. Pilze mit einem sehr langsamen Wachstum von anderen überwachsen werden. Zudem können obligat biotrophe Pilze nicht auf Medium kultiviert werden. Für den Johanniskrautwelkeerreger, der derzeit immer noch ein massives Problem im H. perforatum-Anbau darstellt, wurde eine kulturunabhängige Methode unter Verwendung der Real-Time-PCR optimiert und validiert. Dieser Test ist schneller und sensitiver als der bisher verwendete kulturabhängige Nachweis und kann sehr gut für Routinetestungen verwendet werden. An P. anisum stellt Rost (Puccinia pimpinellae) eine große Herausforderung für den Anbau dar, da dieser den Ertrag und die Qualität des Ernteguts erheblich beeinträchtigt. Für den Nachweis dieses obligat biotrophen Pathogens wurde eine kulturunabhängige Methode mittels konventioneller PCR etabliert, die die Detektion von Pilz-DNA in Pflanzenmaterial und Samen ermöglicht. Auch diese Methode steht für Routinetestungen zur Verfügung. Der routinemäßige Einsatz beider Methoden zur Überprüfung von Saatgut auf Befall mit den genannten Pathogenen ermöglicht es, kontaminierte Saatgutchargen vor der Aussaat zu identifizieren, vom Markt zu nehmen oder einer Saatgutbehandlung zu unterziehen. Dieses unterstützt eine gesunde Kultur sowie eine deutliche Einschränkung der Pathogenverbreitung.
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Información bibliográfica
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