Erprobung/Untersuchung von Fütterungsstrategien bei Sauen und Ferkeln mit Inulineinsatz, sowie getoasteten bzw. extrudierten Ackerbohnen in der Ferkelaufzucht
2010
Stalljohann, Gerhard | Patzelt, Sybille
Ziel des Projektes war, bei ökologisch gehaltenen Sauen und Ferkeln den Einfluss unterschiedlicher Fütterungsstrategien auf Gesundheit und Wachstumsleistungen der Tiere zu prüfen. Ein vorrangiges Interesse bestand darin festzustellen, ob durch eine Zulage von Inulin in Form von 1,5 kg Chicoreepulver je Tonne Futtert bzw. 3,0 kg Topinamburmehl je Tonne Futter zum Trage- und Säugefutter der Sauen positive Einflüsse auf biologische Leistungen der Sauen und auf die Vitalität und Leistung der Ferkel, bereits während der Säugephase zu verzeichnen sind. Ein abschießender Vergleich der so gefütterten Sauen und Ferkel zeigt an, dass durch Inulinzulagen zum Trage- und Säugefutter die Sauenfruchtbarkeitsleistungen positiv unterstützt und die Vitalität der Saugferkel gesteigert werden konnten. Diese Erkenntnisse können als empfehlende Hinweise an sauenhaltende Ökobetriebe weiter gegeben werden. Weiterhin sollte bei Aufzuchtferkeln geprüft werden, ob durch ein Extrudieren gegenüber dem Toasten von Ackerbohnen (AB) ein deutlich messbarer Stärke- und Aufschlussgrad erreicht werden kann und daraus wiederum ein positiver Effekt auf Fitness und Leistung der Ferkel ausgeübt wird. Es konnte festgestellt werden, dass extrudierte AB in den Ferkelaufzuchtfuttern, gegenüber den getoastete AB, zu keiner weiteren Leistungssteigerung der Ferkel führte. Es zeigte sich vielmehr die Überlegenheit der Ferkel der getoasteten ABGruppe, die signifikant höhere täglichen Zunahmen von 23 g im Vergleich zur extrudierten AB-Gruppe erzielten. Der Öko-Verbraucher fordert vom Fleischerzeuger ein „besonderes Fleisch“. Sein Wunsch geht dahin, dass der Medikamenteneinsatz bei Tieren reduziert werden soll. Diese Forderung kann jedoch nur durch entsprechende aufwendige Haltung und Futterkonzepte entsprochen werden. Erfahrungsberichte zeigen, dass auf Basis sehr hochwertiger Einzelkomponenten bzw. Futterkonzepte der Gesundheitsstatus der Tiere unterstützt werden kann und deutlich erkennbare Leistungsverbesserungen erreicht werden können. Auf Grund höherer Futterpreise für die Futtermischungen mit hochwertigen Einzelkomponenten resultieren jedoch auch höhere Gesamtfutterkosten, die in diesem Teilprojekt um etwa 66,00 € je sau/Jahr durch den Inulineinsatz höher lagen und durch Mehrerlös von 3,3 €/Ferkel oder durch 4,4 Cent Mehrerlös je kg Schlachtgewicht ausgeglichen werden müssten.
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Informations bibliographiques
Cette notice bibliographique a été fournie par International Centre for Research in Organic Food Systems
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