Zur Spinnenfauna der Weserinsel Harriersand – (araneae)
2004
Holle, Thomas
Auf der Unterweserinsel Harriersand bei Brake wurden während der Vegetationsperiode 1997 und von Juni 2000 bis oktober 2001 ökofaunistische Untersuchungen der Webspinnenfauna durchgeführt. Die Beprobung wurde mittels einsatz von 15 (1997) bzw. 42 (2000/01) Bodenfallen sowie vier unterschiedlichen manuellen erfassungsmethoden (streiffang, klopfschirm, streusieb und Handaufsammlung) vorgenommen. Der schwerpunkt der erfassungen lag in den naturnahen Biotopen im Uferbereich der Westseite und eines röhrichtstandortes am ostufer der Insel. an der Westseite des Harriersandes befindet sich ein kleinräumig verzahntes Mosaik offener sandstrandflächen, schilf- und strandroggenzonen, Weidengebüschen, sandtrockenrasen und ruderalfluren, das sich als schmaler streifen parallel zurWasserlinie erstreckt. auf den schlickwattbereichen am ostufer befinden sich ausgedehnte schilfröhrichte. Insgesamt wurden 22752 spinnen aus 17 Familien, 95 Gattungen und 153 arten festgestellt, wobei durch Bodenfallen 1997 81 arten, 2000/01 114 arten und manuell 85 arten erfasst wurden, die 23,4 %der für Nordwestdeutschland bekannten arten entsprechen. Das artenspektrum wurde nach ökologischer Präferenz, aktivitätszeittyp und absoluten Häufigkeiten eingestuft. als Bewohner unbewaldeter standorte wurden 52,3 %, als arten bewaldeter standorte 29,4 % und als hinsichtlich der Bewaldung indifferent 17 % der nachgewiesenen arten eingestuft. 40 % der arten wurden hygrobionte/ hygrophile und 39,3%der arten xerobionte/xerophile Präferenzen zugeschrieben. Nach phänologischer Typisierung entfielen 73,2 % auf stenochrone, 12,4 % auf diplochrone und 14,4 % auf eurychrone arten. Unter den nachgewiesenen arten werden im niedersächsischen Tiefland Ceratinella scabrosa, Collinsia distincta, Hypomma fulvum, Porhomma lativelum, Tetragnatha nigrita, Arctosa perita, Argyroneta aquatica, Phlegra fasciata und Salticus cingulatus als gefährdet sowie Tmeticus affinis und Donacochara speciosa als stark gefährdet eingestuft. Die artenspektren verschiedener auen- und küstenstandorte wurden mit dem ermittelten artenspektrum des Harriersandes verglichen. Dabei zeigten sich Tendenzen zur regionalen spezifität der artengemeinschaften. außerdem wurden für einige arten Bindungen an ökologische Parameter wie Feuchte, struktur, Beschattung und salinität diskutiert.
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