Soziologische Forschung für nachhaltige Entwicklung
2024
Jetzkowitz, Jens
Alemán. Seit einigen Jahren bewegt sich wieder etwas in der Beziehung von Soziolog:innen zum Thema „nachhaltige Entwicklung“ und seinen Variationen. Neben einer Reihe von neuen Publikationen sind endlich auch eine Reihe von Professuren an Universitäten und Fachhochschulen eingerichtet worden, die das Potential zu einer vertiefenden Auseinandersetzung in sich bergen. Die Sektion Umweltsoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie hat ihren Namen zu „Umwelt- und Nachhaltigkeitssoziologie“ erweitert und es hat sich ein sektionsübergreifender Arbeitskreis „Soziologie der Nachhaltigkeit“ gebildet, im Berufsverband Deutscher Soziologinnen und Soziologen e.V. außerdem ein Netzwerk „Nachhaltigkeit in der Gesellschaft“. Das war vor 12 Jahren noch anders, als ich anfing, mich explizit mit dieser Beziehung zu beschäftigen, und meine Verwunderung über die Zurückhaltung der Zunft zum Ausdruck gebracht habe (Jetzkowitz, 2012): Schließlich setze sich der Nachhaltigkeitsdiskurs mit fundamentalen Fragen globalen gesellschaftlichen Wandels auseinander, erörtere dessen Steuerbarkeit und weise vor allem auf die ökologischen Grenzen für die Erschließung von Ressourcen hin, mit denen materieller Wohlstand vermehrt werden könne. Dass sich die Lage heute geändert hat, ist erfreulich. Die Anfrage der Soziologischen Revue zu diesem Themenessay eröffnet mir die Möglichkeit, zu sichten, was sich wie entwickelt hat. Ich würde mich freuen, wenn die nachfolgenden Beobachtungen und Überlegungen Diskussionen anregen, inwiefern sich hier ein neues Forschungsfeld etabliert.
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Información bibliográfica
Editorial Oldenbourg Wissenschaftsverl.
ISSN 0343-4109 | 2196-7024Este registro bibliográfico ha sido proporcionado por Thünen-Institut