Milchviehhaltung
2003
Leisen, Edmund | Heimberg, Peter
Einleitung Die Milchviehhaltung ist die im Ökologischen Landbau mit Abstand bedeutendste Form der Tierhaltung. 31 % der Öko-Betriebe in NRW halten Milchvieh, von den Leitbetrieben sind es 5 von 13 Betrieben (etwa 38 %). Dies erklärt sich alleine schon durch die Flächenausstattung. Mehr als die Hälfte der Öko-Fläche in NRW besteht aus Grünland und wird überwiegend durch Milchviehhalter bewirtschaftet. Zusätzliches Grundfutter wird auf Ackerflächen erzeugt. In den vergangenen Jahren gab es vielfältige Impulse für Untersuchungen sowohl von Seiten der Landwirte und Berater als auch von Milchverarbeitern. Folgende Themen wurden dabei zwischenzeitlich aufgegriffen: - Wieviel Milch darf eine Öko-Kuh geben, ohne dass dabei Tiergesundheit und Fruchtbarkeit zurückgehen? Die Diskussion über die im Ökologischen Landbau anzustrebende Milchleistung wird sowohl von den einzelnen Landwirten als auch Beratern sehr unterschiedlich bewertet. - Wie lässt sich die Käsetauglichkeit der Milch sichern? Diese Frage stellte sich in Zusammenhang mit der Einrichtung einer Käserei bei der Molkerei Söbbeke und damit der Öffnung einer neuen Vermarktungsschiene. Zwischenzeitlich wurden weitere Hofkäser in die Untersuchungen miteinbezogen. Die Ansätze zur Verbesserung der Qualität liegen schwerpunktmäßig im landwirtschaftlichen Betrieb. - Welchen Einfluss hat das Hygieneniveau im Betrieb auf Clostridienbelastung, Zellgehalt und Keimzahl? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den drei genannten Merkmalen? - Welche Qualität hat Öko-Futter? Die Grundfutterqualität hat im Ökologischen Landbau eine herausragende Bedeutung, da Leistungsfutter/Kraftfutter knapp und teuer ist. Eigene Futteranalysen zur Aufdeckung von Schwachstellen in Futterproduktion und Fütterung aber auch bei der Milchqualität (beispielsweise Käsetauglichkeit) sind deshalb im Ökologischen Landbau unerlässlich. - Wie ist die Mineralstoffversorgung im Öko-Futter? Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung ist Voraussetzung für eine gesunde Fütterung. Die Mineralstoffgehalte können sich nach Umstellung auf Ökologischen Landbau ändern. Grund sind eine veränderte Düngung und vor allem auch eine veränderte Pflanzenzusammensetzung auf Grünland und beim Kleegrasanbau. Daten speziell aus Ökologischem Landbau sind deshalb unerlässlich.
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