Unkrautunterdrückung und -bekämpfung durch Fruchtfolgegestaltung, Bodenbearbeitung, Aussaatzeit, Saatmenge und Stickstoffversorgung
2000
Pallutt, Bernhard | Pallutt, Bernhard
Von den indirekten Maßnahmen zur Unkrautbekämpfung bzw. –unterdrückung bildet die Fruchtfolge den wichtigsten Einzelfaktor. Ihre Wirkung auf die Zurückdrängung der Unkräuter ist beim jährlichen Wechsel von Blatt- und Halmfrüchten am stärksten. Die Grundbodenbearbeitung, die wendend oder nichtwendend erfolgen kann, hat einen erheblichen Einfluss auf die Verunkrautung. Nach unkrautarmen Blattfrüchten kann durch eine nichtwendende Bodenbearbeitung der Unkrautauflauf bis um 50 % vermindert werden, während in getreidebetonten Fruchtfolgen durch den Pflugverzicht Apera spicaventi, Alopecurus myosuroides und Bromus-Arten zunehmen. Die Unkrautbekämpfung in der Vorfrucht erhält bei nichtwendender Bodenbearbeitung einen höheren Stellenwert. Selbst ein nur sporadisch vorkommender höherer Unkrautbesatz in der Vorfrucht ist bei Pflugverzicht mit einem sofortigen starken Unkrautauflauf in der Nachfrucht verbunden und wurde vor allem bei Matricaria-Arten und Galium aparine beobachtet. Die Stoppelbearbeitung trägt vor allem zur Reduzierung ausdauernder Arten, wie Agropyron repens und Cirsium arvense bei. Ihre Wirkung gegen einjährige Arten erreicht meist nur Werte bis zu ca. 20 %. Alle Maßnahmen, die die Konkurrenzkraft von Kulturpflanzenbeständen fördern, führen zu einer besseren Unkrautunterdrückung. Hierzu gehören u. a. günstige Vorfrüchte sowie standortbezogene Aussaatmengen, Aussaatzeiten und Stickstoffgaben. Im Vergleich zu direkten mechanischen und chemischen Bekämpfungsmaßnahmen wirken indirekte Möglichkeiten zur Einschränkung der Verunkrautung wesentlich schwächer, so dass eine wirtschaftlich bedeutsame Unkrautunterdrückung mit den indirekten Methoden nur mit einem ganzheitlichem Konzept erreicht werden kann.
Показать больше [+] Меньше [-]